Krise im Studium
Professionelle Hilfestellungen für Studierende
Die Herausforderungen eines Studiums können einerseits sehr förderlich für die persönliche und fachliche Entwicklung sein, aber andererseits auch die Psyche extrem stressen und überfordern. Insbesondere kann das Zusammentreffen von fremder Umgebung, Einsamkeit und schwierigen akademischen Problemstellungen zu fachlichen, persönlichen und psychischen Problemen und Krisen führen.
Studentenberatung
Bei Überforderung, Überlastung, Krisen und Ängsten im Studium ist die erste Anlaufstelle die kostenlose psychologische Studentenberatung an der Uni. Helfen können diese Beratungsstellen insbesondere bei persönlichen und psychischen Problemen, die das Studium betreffen bzw. den Studienerfolg beeinträchtigen.
Typische Themen sind Prüfungsangst, Studienorganisation, Lern- und Prüfungserfolg, fachliche und persönliche Eignung für eine Studienrichtung sowie kommunikative und persönliche Kompetenzen, die im Studium gebraucht werden.
Die Beratungsstellen für Studierende bieten einige kostenlose Beratungs- und Therapiestunden an. Eine längere bzw. tiefergehende psychotherapeutische oder klinische-psychologische Behandlung ist jedoch nicht vorgesehen.
Psychotherapie
Sollten die Krise unüberwindbar erscheinen und eventuell mit Depressionen, Essstörungen, psychosomatischen Beschwerden, Substanzmissbrauch (Alkohol, Drogen, Beruhigungsmittel), krankhaften Ängsten oder belastenden Zwängen einhergehen, ist eine Psychotherapie oder psychologische Behandlung und gegebenenfalls auch eine psychiatrische Behandlung angezeigt.
In der fragilen Entwicklungsphase des späten Jugend- und jungen Erwachsenenalters werden außerdem allfällige psychiatrische Störungen erstmals akut. In diesem Fall sollte jedenfalls die erforderliche psychiatrische und psychotherapeutische Versorgung in Anspruch genommen werden.
Das Bundesministerium für Gesundheit stellt eine umfassende Infobroschüre über Psychotherapie (PDF, 850kB) zum Download bereit. Hilfreichen Informationen über Grundlagen der Psychotherapie, Methoden, Therapeutensuche und Kostenzuschuss sind außerdem in meinem Blogartikel über Psychotherapie zu finden.
Fachliche Hilfestellungen
Häufig fehlt es den Betroffenen weniger an persönlichen Ressourcen und Resilienz (positiver Umgang mit Belastungen und Krisen), sondern vielmehr an den entsprechenden Kenntnissen, Fertigkeiten, Strategien, Routinen und Erfahrungen, um die akademischen Herausforderungen sicher und gelungen bewältigen zu können.
Die typischen Ängste, Schwierigkeiten und Krisen in Verbindung mit großen Prüfungen oder dem Verfassen der Diplomarbeit sind selten ein psychisches Problem, sondern eine angemessene Reaktion auf die enormen akademischen Herausforderungen, bei denen viele Studierende an ihre Grenzen stoßen. Oft verfügen die jungen Menschen noch nicht über ausreichend Erfahrung, mit derart großen Problemstellungen und Anforderungen umzugehen.
Hier sind erfahrene Lehrende, Tutoren und Coaches gefordert, diese Fähigkeiten und Fertigkeiten pädagogisch kompetent zu vermittelt und die Studierenden förderlich und motivierend zu begleiten.
Tutoring
Bei Unsicherheit mit dem Lernstoff, fehlendem Basiswissen oder mangelnden Kenntnissen der Arbeitsmethoden hilft ein guter Nachhilfeunterricht bei einem erfahrenen Lehrenden bzw. Tutor, der sowohl den Lernstoff und die Arbeitsmethoden verständlich vermittelt als auch die eigene Begeisterung für das Fachgebiet auf den Studierenden überträgt.
Lern- und Prüfungscoaching
Ein Lern - und Prüfungscoaching für Studierende zielt darauf ab, mit den enormen Lern- und Prüfungsanforderungen eines Studiums und mit Prüfungsstress besser umzugehen. Im Coaching werden vorhandene Ressourcen und Fähigkeiten aktiviert sowie die Lernkompetenz, Methodenkompetenz und Selbstkompetenz weiterentwickelt. Meist wird dadurch insgesamt mehr Selbstvertrauen, Sicherheit, Leichtigkeit und Freiheit beim Studieren erzielt.
Wissenschaftscoaching
Beim Verfassen einer wissenschaftlichen Arbeit braucht es im Allgemeinen eine erfahrene Begleitung und fachkundige Unterstützung. Sollte diese fachliche Hilfestellung an der Ausbildungseinrichtung nicht hinreichend möglich sein, bietet sich ein wissenschaftliches Coaching an.
Wissenschaftscoaching ist eine professionelle Hilfe zur Selbsthilfe beim wissenschaftlichen Arbeiten. Hilfe zur Selbsthilfe bedeutet, dass keine Beratung mit konkreten Lösungsvorschlägen stattfindet, sondern die Befähigung zur selbstständigen korrekten Bearbeitung einer wissenschaftlichen Fragestellug und zum produktiven Umgang mit den Widerständen, Krisen, Schreibblockaden und Selbstzweifeln im wissenschaftlichen Arbeitsprozess erlangt wird.
Kommunikationstraining
Ein Kommunikationsstraining kann dabei helfen, sich in Seminaren und schwierigen sozialen Situationen sicherer zu fühlen sowie die Angst vor Präsentationen zu überwinden bzw. mit der Nervosität beim Vortragen besser umzugehen.